Christoph Kurze – Chief Technology Officer
Lesezeit: 20 Minuten
Im Jahr 2022 hat der Markt bislang Einiges zu verdauen gehabt. Während Investoren mit Fragezeichen auf die zweite Jahreshälfte und auf 2023 schauen, haben Trader zurzeit traumhafte Volatilität, und können sich täglich etwas aus dem Markt zu schneiden. Licht und Schatten also, wie so oft an der Börse.
Somit möchte ich heute einmal zusammenfassen, was eigentlich aktuell im Aktienmarkt los ist und was es braucht, um zu den Aktien-Investoren zu gehören, die gut durch die aktuelle Marktphase navigieren und im besten Fall Kapital aus ihr schlagen können.
Die Schablone „Standard“ passt nicht zur aktuellen Lage an den Märkten. Die letzten Krisen gingen in der Folge mit fallenden Preisen, fallenden Unternehmensgewinnen und klassischen Rezessionsszenarien einher. Zinsen wurden gesenkt, der Markt mit Anleihekaufprogrammen gestützt. Nach einer Talfahrt stieg die Nachfrage wieder und eine wirtschaftliche Erholung setzte ein.
Aktuell gibt es (über alle Branchen hinweg betrachtet) noch keine Krise der Unternehmensgewinne oder derer weiterer Prognosen. Dennoch befinden wir uns bereits im Bärenmarkt. Und ganz im Gegenteil zu früheren Krisen wird keine Stützung von den Leitzinsen zu erwarten sein – der hohen Inflation geschuldet. Das Lagebild ist also weniger linear als bei früheren Krisen. Machen Sie sich also keine Illusionen – der aktuelle Mix ist viel schwerer prognostizierbar und ein Zurück in bekanntes Terrain, wird es wohl so schnell nicht geben. Ein langer Atem wird essenziell sein und immer etwas Pulver trocken zu halten scheint ein erster Eckpfeiler einer guten Strategie am aktuellen Aktienmarkt zu sein. Dennoch gibt es Titel, deren Bewertung attraktiv erscheint – doch war es das schon mit den nachlassenden Preisen am Aktienmarkt?
Das ist zwar kein zwingendes Kaufargument, aber die Überbewertungen von vor ein paar Monaten sind abgebaut.
Die Bewertungen können noch weiter sinken, aber der größte Teil des bewertungsbedingten Ausverkaufs ist vorbei. Nun stellt sich die Frage, ob die Gewinnerwartungen, auf denen die Bewertungen beruhen, richtig sind. Wenn die Erwartungen zu optimistisch sind und nach unten korrigiert werden müssen, können die Aktienkurse weiter fallen, ohne dass die KGVs ebenso fallen. Die Bewertung ändert sich nicht, aber die Kurse bröckeln weiter. Dann hätten wir nach dem Abverkauf der Überbewertung, den Abverkauf, der durch die real schlechtere Ertragssituation der Unternehmen entsteht.
Halten die Unternehmen ihre Gewinnprognosen kann man, historisch gesehen, von einem unterbewerteten Markt sprechen. Genau dieser Punkt ist aber fraglich: die inflationsbedingt höheren Preise können die Nachfrage und nachfolgend die Umsätze schmälern. Höhere Zinssätze werden die Finanzierungskosten erhöhen und Lohnforderungen aufgrund gestiegener Lebenserhaltungskosten für Arbeitnehmer werden die Gewinnspannen verkleinern.
Somit werden nur Unternehmen, die eine hohe Preissetzungsmacht besitzen, die gute und stabile Gewinnspannen aufweisen und volle Auftragsbücher haben, besser durch die aktuelle Zeit kommen. Insbesondere dann, wenn sie weniger stark die Rohstoffe verarbeiten, deren Preise stark gestiegenen sind.
Es braucht also zwei Dinge – die passenden Unternehmen und den langen Atem. Die Phase des Umbaus der Wirtschaft im Depot mitzutragen und sich entsprechend darauf einzustellen ist die Herausforderung der nächsten 2 Jahre und eventuell sogar darüber hinaus.
Richten wir nun also den Blick auf zwei Werte, die dazu passen:
Microsoft unterstützt Unternehmen weltweit mit Lösungen zur Digitalisierung und trägt maßgeblich zur Modernisierung der Wirtschat bei. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf Verlagerung von Angeboten in die Cloud und unterstützt so Unternehmen bei der Kostensenkung und Effizienzsteigerung – und die wird in den nächsten Jahren besonders wichtig sein.
Die Produkte haben eine hohe Marge und der Umsatz wie auch der Gewinn von Microsoft wächst stabil. Interessant ist, dass der Titel nun günstiger zu haben ist als Anfang des Jahres und mit einem guten Burggraben für die nächsten Jahre gerüstet ist.
Wendy’s ist ein US-amerikanischer Betreiber von Schnellrestaurants. Sollte die Inflation weiter zuschlagen oder doch noch eine Rezession anstehen, haben die Menschen weniger Geld in der Tasche bzw. die Kaufkraft sinkt. Als erstes wird dann auf Dinge verzichtet, die nicht unbedingt gebraucht werden – Essen und Trinken gehört nicht dazu. Der Besuch im teuren Restaurant aber schon. Wendy’s bietet mit seinen Produkten eine gute und günstige Alternative.
Wendy’s Fundamentalwerte sind gut, das Unternehmen wächst und mit einem KGV von 19 ist der Titel im Vergleich zu anderen Werten im Fast-Food Bereich günstig bewertet.
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