Club Magazin / Ausgabe 5 /  21. August 2022

In 9 Schritten zum Dividendendepot

Vermeiden Sie teure Fehler!
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Dustin Klass – Aktien-Experte
Lesezeit: 20 Minuten

Die Inflation steigt. Die Zinsen folgen nur langsam. Jeder kennt die Situation gedanklich hat man schon entschieden, sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzten. Die Anlage in Aktien steht so gut wie fest.

Jetzt stellt sich die Frage: Etwas Neues anfangen oder das alte Depot aufräumen? Los geht’s! Man setzt sich hin und will loslegen. Doch dann folgt schnell die Ernüchterung und weitere Fragen kommen auf: Wo fange ich an? Worauf sollte ich achten? Was bin ich überhaupt für ein Anlegertyp?

Im Fokus soll der Aufbau eines Dividendendepots stehen. In diesem Artikel kann ich dieses umfassende Thema nur anreißen. Alle Antworten auf Eure Fragen und viele weitere exklusive Informationen, Ausblicke und Anregungen erhaltet Ihr im interaktiven gratis Aktien-Webinar am 31.08.2022 ab 18 Uhr.

Das sind die neun wichtigsten Schritte: 

30. August – 1. September 2022 Live

1. Wie viel Kapital steht mir zu Verfügung?

Diese Frage ist essenziell, da Aktien sich unter anderem nicht in kleinere Stücke aufteilen lassen. Wer also mit wenig Kapital arbeitet und damit Aktien mit hohen Kursen kaufen möchte, stößt schnell an seine Grenzen.
Hier heißt das Stichwort Diversifikation. Wir werden uns mit diesem Begriff später noch einmal genauer auseinandersetzten.
Generell gilt, dass man pro Aktientitel auf mindestens 500 – 1000 € an Kapital zurückgreifen können sollte. Wer das nicht kann, kann entweder über einen monatlichen Sparplan sein Depot aufbauen oder muss auf ein gebündeltes Produkt wie einen ETF zurückgreifen. Hier hat man weniger Individualität in seinem Depot, dafür aber die Möglichkeit, von vielen Aktien einen kleinen Teil zu besitzen.

2. Welche Bank passt zu mir?

Man sollte sich am Anfang die Frage zu seinen jetzigen, aber auch den zukünftigen Bedürfnissen stellen.
Was bin ich für ein Anlegertyp und in welchen Regionen möchte i
ch anlegen? Reichen mir Aktien oder möchte ich auch mal Optionen handeln? Bleibe ich in Europa und den USA oder sind mir auch exotischere Länder wichtig? Nur Large und Mid-Caps oder möchte ich auch in Small und Mikro-Caps mein Geld anlegen?
Viele Fragen und viele Antworten.
Ganz einfach
gesagt: Ein klassisches Dividendendepot, welches in Europa und den USA aktiv ist, kommt mit einer Direktbank oder einem Neo-Broker aus. Wer Optionen oder auch exotischere Aktien handeln möchte, sollte sich jedoch schon genauer mit der Brokerwahl auseinandersetzten und evaluieren, ob die ausgewählte Bank den Ansprüchen gerecht wird.
Zur Not kann das Depot auch umgezogen
werden. Dies bedeutet jedoch wieder einen Mehraufwand, der sich im besten Falle vermeiden lässt.
 

3. Diversifikation, was sind die wichtigsten Eckpunkte?

Wie oben angesprochen, ist die Aufteilung des Kapitals einer der wichtigsten Eckpunkte beim Aufbau eines Depots. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten.
Nach der Frage über die Höhe meines verfügbaren Kapitals ist die nächste Frage: Welche Strategie verfolge ich?
Wir bleiben hier bei unserer Dividendenstrategie. Der Fokus liegt hier auf der Erzielung einer Rendite durch ausgezahlte Dividenden sowie durch leichte Kursgewinne.
Als Anleger möchte ich über einen langen Zeitraum eine möglichst stabile Dividendenrendite erzielen. Aus diesem Grund ist die Diversifikation in dieser Strategie besonders wichtig. Eine Branche sollte die anderen in schlechten Zeiten möglichst gut auffangen können.
Aber was ist Diversifikation und wo beginnt sie? Diversifikation spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab. Sie beginnt bei der allgemeinen Vermögensallokation, also bei der Aufteilung meiner Investments. Hierzu gehören beispielsweise das Haus, der Schmuck, der Oldtimer, das Bargeld und auch mein Aktiendepot. 
 

4. Das Wählen der Region

Eine Ebene tiefer im Aktiendepot beginnt sie mit der Frage nach der Auswahl passender Regionen. Investiere ich weltweit, sodass sich etablierte und aufstrebende Nationen die Waage halten oder gewichte ich eine Region höher als eine andere? Wer ganze klare Chancen in bestimmten Regionen sieht, sollte diese auch in sein Depot einbauen.  

Wir haben uns im Falle unserer Dividendenstrategie für Europa und die USA entschieden. 

5. Die Wahl der Branchen

Die nächste Ebene ist die Ebene der verschiedenen Branchen.
Hier sollte man möglichst viele Themengebiete abdecken, an die man langfristig glaubt und ganz klar die Branchen ausschließen, in die man nicht investieren möchte.
Dies kann verschiedene Gründe haben. Moralische Überzeugungen oder der Glaube, dass die Branchen
eher weniger zukunftsträchtig sind.
Auch hier kann man
einige Branchen höher gewichten als andere. Eine am Anfang festgelegte Regel sollte jedoch langfristig eingehalten werden.
Für unser Dep
ot setzten wir etwas verstärkt auf die Technologiebranche und schließen Rüstungs sowie Tabakkonzerne aus. Wir legen fest, dass jede Branche nicht mehr als 15 % des Gesamtdepots abbilden darf. Unser Zielwert liegt bei unter 10 % je Branche. 

6. Die Wahl der Unternehmensgröße

Nun bewegen wir uns zur erstmal letzten Ebene der Diversifikation. Diese Ebene beschäftigt sich mit der Unternehmensgröße.
Hier unterscheidet man zwischen Large-
, Mid-, Small und Mikro-Caps.
Unser Dividendendepot soll eine möglichst sichere Dividendenrendite erzielen und setzt daher auf Unternehmen, die durch Ihre Größe auch in schwierigeren Zeiten, die Möglichkeit haben, eine Dividende auszuschütten.
Als Large Caps bezeichnen wir Unternehmen die mindestens eine Marktkapitalisierung von 10 Mrd. $ haben. Durch Beimischung einiger kleinerer Unternehmen stärkt man die Diversifikation des Portfolios. Diese haben in einer Zeit des Wandels durch ihre geringe Größe wiederum Vorteile, da sie flexibler agieren können. Aus diesem Grund erweitern wir unsere Strategie auf einige wenige Mid-Caps und SmallCaps. Hier wählen wir Unternehmen aus, die mindestens eine Marktkapitalisierung von 1 Mrd. $ bzw. 500 Millionen $ haben. In unserem Fall bilden 80-90 % der Titel LargeCaps ab, während 10-20 % der Titel auch Mid- oder Small-Caps sein können. 
 

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7. Die Wahl der Positionsgröße

Als Letztes müssen wir uns fragen, wie hoch die Gewichtung eines einzelnen Aktientitels in unserem Depot sein sollte. Dies ist stark abhängig von unserer im Vorhinein festgelegten Depotgröße.
Bei Dividendendepots sollte die Streuung auf viele Titel fallen, da auf diese Weise das Risiko eines Dividendenausfalls bei einem einzelnen Unternehmen minimiert wird.
In unserem Dividendendepot achten wir auf eine Gewichtung von unter 3 % je Aktientitel. Der Zielwert je Titel liegt bei 2 %. Um diese Gewichtung zu halten, müssen zwischenzeitlich gegebenenfalls einzelne Positionsgrößen reduziert werden. Dies kann bei starken Kursanstiegen der Fall sein. Für unsere Depotgröße von 50.000 € planen wir mit 50 Aktientiteln, sodass wir eine Gewichtung von 2 % erreichen.

Wir fassen also unsere Auswahlkriterien zusammen:

Aktienart:

Regionen:

Branchen:

Unternehmensgröße:

Positionsgröße:

Dividendentitel

Europa & USA

Breite Auswahl – verstärkt Technologie – keine Rüstungs- & Tabakkonzerne

Zielwert 10 % je Branche, maximal 15%

Depotgröße: 50.000$, 50 Aktientitel – Positionsgröße <2 % je Aktie

Hierbei handelt es sich um ein Beispielportfolio. Die endgültige Allokation seines Portfolios muss jeder Anleger gemessen an seinem Anlage- und Risikoprofil selbst festlegen. Diese kann, je nach persönlicher Strategie, stark vom oben gezeigten Beispiel abweichen.

8. Der Investmentprozess

Nun wissen wir, wie wir unser Depot aufbauen möchten und können mit der Suche nach passenden Aktientitel beginnen. Vorher müssen wir jedoch noch festlegen, wie wir in unserem Investmentprozess vorgehen wollen.
Die wichtigsten Fragen, die sich hierbei jeder stellen sollte, sind: Möchte ich alles auf einmal investieren? Möchte ich in Tranchen investieren oder mein Depot über einen Sparplan aufbauen?
Jede dieser Varianten bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich.
Wer sofort sein gesamtes Kapital investiert, kann Gefahr laufen, am Hochpunkt des Marktes zu investieren. Wer in Tranchen investiert, muss später eventuell teurer nachkaufen, hat aber auch die Möglichkeit, Aktien zu einem späteren Zeitpunkt eventuell günstiger zu bekommen. Wer seinen Investmentprozess über einen Sparplan durchführt, verzichtet auf die Wahl eines Zeitpunktes und lässt den Durchschnitt für sich arbeiten.
Wir wählen für unser Beispieldepot die Variante 2 und kaufen uns tranchenweise in den Markt ein. So haben wir die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt Aktien günstiger einzukaufen, können uns über potenzielle Kursgewinne jedoch bereits freuen.
Generell empfiehlt es sich, in allen Varianten eine gewisse Cashposition von 5-10 % für etwaige Nachkäufe einzuplanen.
Wir starten mit halber Positionsgröße je Aktie.

Dividendenstrategie Dustin Club Magazin 08.2022

9. Die Auswahl der Titel

Kommen wir zum Interessantesten, aber auch aufwendigsten Teil des Depotaufbaus. Nämlich der Auswahl einzelner Aktientitel.
Hier kann man auf Tipps von Freunden, Bekannten, Verwandten oder sonstigen Leuten hören oder sich seine eigenen Gedanken zu einzelnen Aktientiteln machen. Wer sich seine eigenen Gedanken macht, hat den Vorteil, dass er sein Investment versteht und evtl. auch in schwierigen Marktphasen an diesem festhält. Zudem kann man Änderungen im Marktumfeld besser verstehen und interpretieren. Die eigene Aktienauswahl kann einen jedoch vor einige Herausforderungen stellen – wie Ihr diese meistern könnt, erfahrt Ihr als Aktienclubmitglied in unserem Aktien-Clubbereich und am 31. August in unserem umfassenden gratis Live-Webinar im Rahmen der Club Days: „In 9 Schritten zum Dividendendepot“.
Hier zeigen wir Euch noch einmal ganz praktisch und interaktiv, welche Schritte beim Depotaufbau wichtig sind und geben Euch interessante Einblicke in unseren Aktienauswahlprozess. Eure Fragen und Anmerkungen sind erwünscht!

Das wird dein Wissens-Sommer!

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⭘ Börsentag München 16. Juli 2022

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☼ TradersClub24 Summer Camp 2022

Alle Insights zum Summer Camp 2022 erfahrt Ihr im Webinar mit Carlos am 30. Juni 2022