Market-RoundUp / KW17 / 26.04.2022
Dustin Klass
Lesezeit: 7 Minuten
unsere heutigen Themen sind:
DAX: 0,6%
Der Dax ist nach dem verlängerten Wochenende positiv in die neue verkürzte Handelswoche gestartet und verließ die ersten beiden Handelstage nach Börsenschluss mit einem Kursplus. Aus dem Ausbleiben weiterer Negativmeldungen schöpften Anleger zum Wochenbeginn Hoffnung. Zudem beruhigten sich die Renditen der US-amerikanischen Anleihen und der Bundesanleihen. Und so herrschte auch am Mittwoch weiterhin positive Stimmung am deutschen Aktienmarkt, sodass der Dax nach Börsenschluss mit 14.502 Punkten den dritten Tag in Folge im Plus notierte. Die positive Stimmung der ersten drei Handelstagen konnte der Dax am Freitag jedoch nicht aufrechterhalten.
Am Freitagmorgen eröffnete der Deutsche Aktienindex 1,3% tiefer als zum Börsenschluss am Vortag. Die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell drückte auf die Stimmung der Anleger. Nach den Geldpolitischen Aussagen Powells am Vortag, fürchten die Anleger den Beginn einer Rezession der Wirtschaft. Zusätzlich belasteten die hohen Energiekosten und Lieferkettenprobleme weiterhin den Dax. Entsprechend verzeichnete der Dax am Freitag den größten Tagesverlust seit sechs Wochen und ging rund 2,5% tiefer aus dem Handel.
Auf Wochensicht gab der Dax die Gewinne des Wochenanfangs am Freitag größtenteils wieder ab und notierte nur noch 0,6% höher als zum Wochenbeginn.
S&P 500: -2,6%
Dow Jones: -1,7%
Nasdaq 100: -3,6%
An den US-amerikanischen Aktienmärkten schaute man bereits zum Wochenbeginn auf die kommende Rede von Powell am folgenden Donnerstag. Die wichtigsten US-amerikanischen Indizes schlossen am Montag kaum verändert. Am Dienstag verlieh die Hoffnung auf eine weiterhin starke Berichtssaison der Unternehmen, sowie ein positiver Bericht zum Immobilienmarkt der US-Börse Auftrieb. Nachdem viele Anleger pessimistisch in die Berichtssaison gingen, zeigten ein Großteil der bereits vorgelegten Unternehmen, besser als erwartete Zahlen. Am Mittwoch zeigten sich die wichtigsten US-amerikanischen Indizes uneinheitlich. Während der Dow Jones und der technologielastige Nasdaq 100 ihre jüngste Aufwärtsrallye weiter fortsetzen, büßte der breitgefasste S&P 500 0,1% ein. Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve, trieb die Renditen der US-Staatsanleihen in die Höhe.
Der Mittwoch endete mit einem Paukenschlag. Die Aktie des Streaming-Anbieters Netflix rutschte um fast 35 % nach unten. Ausgelöste wurde der Abverkauf durch einen überraschenden Rückgang der Abonnentenzahlen. Statt dem prognostizierten Zuwachs von über 2 Mio. neuen Abonnenten, verlor Netflix rund 200.000 Abonnenten. Der erste Rückgang seit über einem Jahrzehnt. Rund 50 Mrd. an Marktkapitalisierung gingen verloren. Dies läutete einen Abverkauf der Märkte ein, welcher durch die Rede Powell weiter verstärkt wurde. Mittlerweile ist eine Zinserhöhung um 0,5 % im Mai so gut wie sicher und es ist sogar eine weitere Erhöhung von 0,75 % im Juni im Gespräch. Der Markt mochte diese Vorgehensweise gar nicht.
Auf Wochensicht verlor der Dow Jones 1,7%, der Nasdaq 100 gab 3,6% nach und der S&P 500 2,6%.
Nikkei 225: 1,0%
Hang Seng: -2,2%
An den asiatischen Aktienmärkten herrschte zum Wochenauftakt Zurückhaltung. Hang Seng und Nikkei 225 notierten nach Handelsschluss am Montag tiefer. Auch am Dienstag gab es kaum Bewegung an den asiatischen Aktienmärkten. Anleger verhielten sich ruhig und wägten neue Maßnahmen Chinas zur Abfederung einer Konjunkturabschwächung und eine aggressivere Geldpolitik der Federal Reserve ab. Am Mittwoch konnten sich die asiatischen Börsen auf keine gemeinsame Richtung einigen. Neben den möglichen Auswirkungen lokaler Lockdowns in China beschäftigte ein größer als erwartetes Handelsdefizit der japanischen Wirtschaft die asiatischen Börsen. Trotz dessen war das Defizit geringer als im Vormonat, was den Anleger in Japan zu gefallen schien.
Am Donnerstag sah das Bild an den asiatischen Märkten ähnlich wie am Vortag aus. Aus Angst vor einer Konjunkturabkühlung der chinesischen Wirtschaft hielten Anleger sich im Handel zurück. Die chinesische Zentralbank hatte die Leitzinsen trotz der wirtschaftlichen Sorge rund um die jüngste Corona-Welle nicht weiter angepasst. Am Freitag bestimmten die Aussichten auf eine weltweite Konjunkturabflachung und die Auswirkungen der Lockdowns in China, das Marktgeschehen.
Die Uneinigkeit der asiatischen Börsen zieht sich auch durch die Wochenperformance. Auf Wochensicht verlor der Hang Seng 2,2%. Der Nikkei 225 legte trotz aller Unsicherheiten 1,0% zu.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben weltweit für einen Paketboom im E-Commerce Bereich gesorgt und den ohnehin schon immer stärker wachsenden Onlinehandel zu neuen Höhen verholfen. Neben dem US-amerikanischen Onlineversandhändler Amazon meldeten auch Logistikunternehmen wie FedEx, Ups oder auch die Deutsche Post DHL Group, die höchsten Umsätze und Gewinne in der Firmengeschichte. Heute blicken wir auf ein Unternehmen, welches bereits von den Entwicklungen in der Vergangenheit aber auch vom stetig wachsenden Onlinehandel in Zukunft profitieren könnte.
Das US-amerikanische Unternehmen Stag Industrial, Inc ist ein Real Estate Investment Trust (krz. REIT) mit Sitz in Boston, USA. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und umfasst ein Portfolio von insgesamt 544 Immobilien in 40 Staaten der USA. An der Börse ist das Unternehmen aktuell mit seinen ca. 85 Mitarbeitern rund 7 Mrd. USD wert. Beginnen wir aber zunächst vorne und zwar mit der Frage, was ist ein REIT? REIT ist lediglich eine Abkürzung für Real Estate Investment Trust und meint eine weltweit anerkannte Form der indirekten Immobilienanlage. Diese REITS zielen auf den Erwerb und die Veräußerung, die Vermietung oder Verpachtung, Verwaltung oder die reine Finanzierung von Immobilien ab. Das Außergewöhnliche an dieser Art der Anlage sind die steuerlichen Vergünstigungen und anlagebedingten Besonderheiten. Anleger stehen in erster Linie die anlagebedingten Besonderheiten im Vordergrund. Das wichtigste hierbei ist, dass die erwirtschafteten Erträge zu einem Großteil an die Aktionäre ausgeschüttet werden müssen. Die genaue Mindestausschüttungsquote ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland und den USA bspw. liegt sie bei 90%. Das Unternehmen erhält im Gegenzug deutliche steuerliche Vergünstigungen.
Nun aber zu den Zahlen. Im letzten Quartal 2021 konnte das Unternehmen das Portfolio um 35 Immobilien erweitern und die verfügbare Fläche insgesamt auf 10. Mio m² vergrößern, was einer Fläche von ca. 1.400 Fußballfeldern entspricht. Die Mieterstruktur ist stark diversifiziert, der größte Mieter ist Amazon mit einem Anteil am Umsatz von 3,8 %. Darüber hinaus wird der Großteil der Immobilien an mittelständische bis Großunternehmen vermietet. 84% der Mieter weisen einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen USD auf, 60% weisen einen Umsatz von über einer Milliarde USD aus. Dabei unterscheiden sich die Industrien stark in denen die Mieter agieren stark. Insgesamt werden mehr als 45 Industriezweige abgebildet. In der Corona-Krise hat Stag-Indsutrial bewiesen, dass sie durch ihr breites Portfolio an Immobilien, welche über die gesamten USA verteilt sind, stabil aufgestellt sind. Zudem kommt dem Unternehmen die starke Mieterdiversifizierung und das somit kleine Klumpenrisiko zugute. Diese starke Diversifikation ist unter anderem der Grund, dass das Unternehmen keine Einbußen in der Corona-Pandemie hinnehmen musste und das Jahr 2020 mit 99,6% eingegangen Mieten beenden konnte. Zusätzlich konnte die Corona-Pandemie den Boom des Onlinehandels stark beschleunigen. Auch in Zukunft sollte das Unternehmen stark vom wachsenden E-Commerce Geschäft profitieren. Aktuell stehen etwa 40% des vermieteten Portfolios im Zusammenhang mit dem E-Commerce Sektor. Und der Markt wächst weiter. Nach einem überproportionalen Wachstum, während der Pandemie, wird dem Sektor weiteres Wachstum zugerechnet, wenn auch langsamer als zuvor. Auch eine Umkehr von der just in time Politik zurück zu mehr Lagerkapazitäten, sollte Stage Industrial zukünftig weiteren Aufschwung verschaffen.
All dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Im Q4 2021 konnte Stage Industrial einen Umsatz von rund 148 Mio. USD erzielen. Rund 14 % über dem Vorjahresquartal. Der Gewinn ist leicht zurückgegangen, was insbesondere daran liegt, dass man weniger Immobilien als zuvor veräußert hat.All dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Im Q4 2021 konnte Stage Industrial einen Umsatz von rund 148 Mio. USD erzielen. Rund 14 % über dem Vorjahresquartal. Der Gewinn ist leicht zurückgegangen, was insbesondere daran liegt, dass man weniger Immobilien als zuvor veräußert hat.
Auf Wunsch eines Zuschauers blicken wir auf ein Unternehmen zurück, welches wir uns zum Start ins neue Jahr einmal genauer angeguckt haben. Gewünscht wurde sich ein Rückblick auf das kanadische Unternehmen Cameco, welches wir Anfang Januar einmal etwas genauer unter die Lupe genommen haben. Die Cameco Corporation ist ein kanadischer Uranproduzent. Das im Jahre 1892 gegründete Unternehmen ist überwiegend in Nordamerika aktiv und ist aktuell an der Börse mit 12 Mrd. USD bewertet.
Cameco konzentriert sich in erster Linie auf die Exploration, den Abbau, das Mahlen, den Kauf sowie den Verkauf von Urankonzentrat. Wir hatten uns Cameco insbesondere wegen der „Neuklassifizierung“ von Atomkraft zu grüner Energie und den damit einhergehenden Subventionen angeschaut. Vorab möchte ich an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass ich selbst Aktionär von Cameco bin. Cameco hatte über die letzten Jahre aufgrund des stark fallenden Preises für Uran, die Produktion und somit auch den Umsatz stark zurückgefahren. Statt selber Uran zu produzieren, ist Cameco dazu übergangen alte Verträge mit selbst eingekauften Uran zu bedienen. So konnten Einkaufspreise erzielt werden die deutlich unterhalb des eigenen Herstellungspreises lagen.
Cameco kann Uran für ca. 31 USD produzieren. Eine Schwelle, die erst 2020 wieder erreicht wurde. Seither hat Cameco damit begonnen die Produktion wieder hochzufahren. Infolge der russischen Invasion der Ukraine und den Bestrebungen der westlichen Länder die Abhängigkeit von russischen Energieimporten reduzieren zu wollen, geriet die Kernenergie zusätzlich weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Laut aktuellen Einschätzungen stammen etwa 40% der europäischen Uran-Importe aus Russland und dem mit Russland verknüpftem Kasachstan. Um die Abhängigkeit in Zukunft zu unterbinden, soll zukünftig Uran insbesondere aus anderen Ländern importiert werden. Trotzdessen hängt die Entwicklung der Cameco Aktie stark an der Entwicklung des Uran Preises. Seit unserer letzten Besprechung hat die Aktie zwischenzeitlich um mehr als 35 % auf über 31 USD zulegen können. Zuletzt ist Sie jedoch wieder auf knapp 27 USD gefallen. Am 5. Mai präsentierte das kanadische Uranunternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal des Jahres.
ISIN: DE000PSM7770
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