Market-RoundUp / KW22 /  31.05.2022

Market-RoundUp KW22 / 2022

DAX und Co. / Microsoft / Rückblick John Deere

Dustin Klass
Lesezeit: 7 Minuten

unsere heutigen Themen sind:

  • US-Indizes beenden Negativserie
  • ein US-amerikanisches Urgestein
  • ein Rückblick auf John Deere

Alphabet nutzt seine starke Marktstellung im Bereich der Suchmaschinen, um kleinere und zukunftsträchtigere Bereiche auszubauen und zu optimieren wie zum Beispiel die Google Cloud. Das Cloudgeschäft Alphabets ist eines der zukunftsträchtigen Bereiche des Unternehmens und erzielt aktuell knapp 7% des Umsatzes. Die Google-Cloud-Plattform (GCP) zählt neben AWS (Amazon), Azure (Microsoft) zu den größten Public Cloud Anbietern weltweit. Die Plattform bietet ihren Kunden über 100 Services, welche von den unterschiedlichsten Hosting-Services für Computing, über Storage bis hin zur Anwendungsentwicklung gehen.

Dow Jones: +0,2%
Dow Jones: -3.2%
Dow Jones: -3.2%

Markt-Entwicklung letzte Woche

Deutschland

DAX: 2,0%

Der Deutsche Aktienindex ist mit einem Plus in die neue Handelswoche gestartet. Für Hoffnung sorgten positive Ifo-Zahlen zum Geschäftsklima sowie die Aussicht auf schnellere Zinserhöhungen nach Aussagen von EZB Präsidentin Christine Lagarde. Diese Zinserhöhungen halten bei den aktuell weiter steigenden Inflationszahlen viele Anleger für ein positives Signal. Am Dienstag setzten erneut Stimmungsschwankungen am deutschen Aktienmarkt ein. Anleger nutzten die Kursgewinne vom Wochenauftakt für Aktienverkäufe und es kam zu einer leichten Rotation in sicherere Anlageklassen. Der Dax notierte unterhalb der 14.000 Punkte Marke. Am Mittwoch profitierte der Dax von der positiven Stimmung an den US-amerikanischen Märkte, sodass sich der deutsche Hauptindex zum Börsenschluss über die 14.000 Punkte Marke rettete.

Am Donnerstag sorgte die anhaltende freundliche Stimmung am US-amerikanischen Aktienmarkt und die Veröffentlichung der Fed-Protokolle für ein Tagesplus von 1,6% bei 14.231 Punkten. Die FED Protokolle zeigten, dass sich die FED für die Monate Juni und Juli zunächst für Zinserhöhungen um einen halben Prozentpunkt entschied. So sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum Ende des Jahres die Fed-Fundsrate die 3 % Marke knackt. Damit schloss der deutsche Leitindex zum ersten Mal seit zwei Wochen deutlich über der 14.000 Punkte Marke. Am Freitag baute der Dax die Gewinne der Vortage aus und verließ den Handel 1,6% höher bei 14.462 Punkten. Damit erreichte der Dax den höchsten Stand seit Mitte April. 

Auf Wochensicht legte der Dax 2,0% zu.

US-Märkte

S&P 500: 6%

Dow Jones: 5,8%

Nasdaq 100: 6,9%

Die großen US-amerikanischen Indizes starteten mit einem Kursplus in die neue Handelswoche, der Dow Jones legte 2,0% zu, der S&P 500 1,9% und der Nasdaq ging 1,6% höher aus dem Handel. Am Dienstag belastete ein starker Kurssturz der Snap-Aktie die US-Börsen. Das Foto-App Unternehmen verlor in der Spitze bis zu 42%, nachdem sie die Prognose für das laufende Quartal deutlich senkten. Daraufhin zogen sich viele Anleger aus spekulativen und stark an den Werbemarkt gebunden Unternehmen zurück. Am Mittwoch bestätigten die Fed-Protokolle den bisherigen Kurs der US-Notenbank. Demnach plane die Fed nach den ersten größeren Zinserhöhungen, für Juni und Juli weitere Zinsschritte von 0,5 %. Viele hatten aufgrund der weiterhin hohen Inflation mit deutlicheren Zinsschritten gerechnet. Das beflügelte die Kurse an den US-Börsen. 

Am Donnerstag trieben positive Firmenbilanzen sowie die Aussicht auf eine mildere Geldpolitik der Fed den US-amerikanischen Aktienmarkt an. Nach Börsenschluss notierten die wichtigsten US-amerikanischen Indizes im Plus. Der S&P 500 kletterte im Intraday-Handel am Donnerstag über die wichtige 4.000 Punkte Marke. Der Optimismus der Vortage beflügelte auch am Freitag die US-Indizes. Zudem stiegen die Konsumausgaben der Verbraucher. Damit beendeten die drei großen Indizes die mit sieben Wochen längste Serie an Verlust-Wochen seit Jahrzehnten. 

Nach einer starken Börsenwoche legte der Dow Jones auf Wochensicht 5,8 %. Der NASDAQ 100 stieg 6.9 %. Der S&P 500 rund 6 %.

 

Asien

Hang Seng: 0,4%

Nikkei 225: -0,8%

Die asiatischen Märkte fanden am Montag keine gemeinsame Richtung. Trotz der anhaltenden Konjunktursorgen verzeichnete der Nikkei 225 zum Wochenbeginn ein kleines Plus. Dem Hang Seng machten Gewinnmitnahmen zu schaffen. Auch am Dienstag blieb die Stimmung angesichts der Konjunktursorgen sehr angespannt. Die Anleger hielten sich vor den am Abend veröffentlichen Protokollen der US-Notenbank FED zurück. Der Hang Seng rückte nach Börsenschluss leicht vor, während der japanische Leitindex Nikkei 225 tiefer aus dem Handel ging. 

Die Konjunktursorgen prägten das Börsenbild auch am Mittwoch, zudem dämpften die strengen Pandemiebeschränkungen in China das Wirtschaftswachstum. Zusätzlich belasteten gestiegene Energiekosten und eine hohe Inflation die asiatischen Finanzmärkte. Der Hang Seng notiert höher, während der Nikkei 225 mit Kursverlusten kämpfte. Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten setzten sich auch zum Wochenschluss fort und zogen die Asiatischen Börsen in die Tiefe. Allerdings verhinderten positive Quartalszahlen am Freitag größere Kursverluste.

Auf Wochensicht legte der Hang Seng 0,4 zu und der Nikkei verlor nach einer verhaltenen Börsenwoche 0,8%.

Aktien:

Microsoft

ISIN: US5949181045

Die japanische Volkswirtschaft zählt zu den größten Volkswirtschaften weltweit. Während fast überall auf der Welt das alltägliche Leben in den letzten Jahrzehnten deutlich teurer geworden ist, hatte Japan zuletzt eher mit Deflation zu kämpfen. Japan hält seine Volkswirtschaft mit hohen Staatsschulden, einer lockeren Geldpolitik, hohen Staatsausgaben und großer Konjunkturprogramme auf Kurs. Trotz dessen wächst die japanische Volkswirtschaft seit Jahren allerdings kaum. Seit dem Platzen der Asset-Bubble 1990, stagniert die Wirtschaft in Japan, dies spiegelt auch der Nikkei 225 wider. Der 225-Werte umfassende Hauptindex Japans ist nach dem Ende des 2. Großen Weltkrieges überdurchschnittlich angestiegen. Nach dem Platzen der Blase 1990 stagniert der japanische Leitindex ist der Index rapide gefallen und bewegt sich seitdem seitwärts fort. Doch was hat die Stagnation der japanischen Wirtschaft mit unserer heutigen Aktie zu tun? Wir blicken auf ein Unternehmen, welches in einem „Stagnationsszenario“ profitieren könnte.

Microsoft ist der weltweit größte Softwarekonzern, sowie ein
Hardwareentwickler und Technologieunternehmen aus den USA. Das Unternehmen beschäftigt rund 180.000 Mitarbeiter weltweit und ist an der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ rund 1.900 Mrd. $ wert. Das Unternehmen ist in drei verschiedenen Bereichen aktiv und das Geschäft lässt sich auf folgende ungefähr gleich große (Umsatz) Kernsegmente aufteilen: „Intelligent Cloud“, „More Personal Computing“ und „Productivity and Business Processes“. Das Segment Intelligent Cloud, welches mit einem Wachstum von 24 % am schnellsten wächst, umfasst alle Server- und Clouddienste von Microsoft Azure, über die Privat- und Geschäftskunden Speicherplatz und Rechenleistungen mieten können. Der Fokus liegt hierbei auf Großkunden, sodass Azure zur Standardsoftware von Großkonzernen wie Volkswagen oder Coca-Cola zählt. Im Privatkundensegment, More personal Computing, setzt Microsoft in erster Linie auf Gaming und Computing des täglichen Lebens. Hierunter fallen das Betriebssystem Windows, die
Surface-Geräte und die Gaming Sparte. Dieser Geschäftsbereich konnte zuletzt ein Wachstum von 12 % aufweisen. Das Geschäftssegment Productivity and Business Processes zielt hauptsächlich auf Geschäftskunden ab. Zum einen verkauft man Büro- und Produktionssoftware, das bekannteste Produkt ist hier Microsoft Office, welches über ein Abo-Modell in nahezu jedem Unternehmen genutzt wird.
Zum anderen vertreibt man Microsoft Dynamics, Software zur Koordination von Unternehmensprozessen und Kommunikation mit Kunden. Dieser, von vielen Unternehmen genutzte, Geschäftsbereich wuchs zuletzt mit 16 %.

Werfen wir noch einen Blick auf die Geschäftszahlen des Tech-Giganten. Microsoft ist durch seine Cloud- und B2B-Dienste sehr zukunftsfähig aufgestellt. Alle drei Unternehmensbereiche wachsen zweistellig und das Unternehmen setzt sich mit gezielten Übernahmen, wie die der Entwicklerplattform GitHub oder dem Business-Netzwerk LinkedIn, von Konkurrenten wie Google und Amazon ab. Der Umsatz konnte in den letzten Jahren konstant gesteigert werden. Insgesamt lag er mit 168 Mrd. USD knapp 17 % über dem Geschäftsjahr 2020. Noch beeindruckender ist jedoch die Entwicklung des Gewinns, welcher rund 38 % über dem Vorjahr liegt. Positiv haben sich zudem der operativer sowie der Free-cashflow entwickelt. Im Vergleich zum Gewinn des Geschäftsjahres 2022, liegt das KGV bei 34, betrachtet man jedoch die letzten 4 Quartale, ist das KGV auf rund 28 gefallen. Damit ist die Aktie in ihrer Bewertung deutlich gefallen, jedoch trotzdem noch teuer. Hier werden viel zukünftiges Potential und damit einhergehendes Gewinn- und Umsatzwachstum eingepreist. Trotz dessen ist die Aktie für alle Anleger die auf der Technologie – und Digitalisierungstrend setzten einen Blick Wert.

 

John Deere

ISIN: US2441991054

Heute wagen wir einen erneuten Rückblick auf die jüngsten Quartalszahlen von John Deere. Wir hatten das Unternehmen zu Beginn des Jahres besprochen und zuletzt am 05.04.22 einen Blick auf die Zahlen geworfen. Nach der Veröffentlichung der durchwachsenen Quartalszahlen am 20.05 reagierte die Aktie mit Kursverlusten. Das obwohl der Landtechnikkonzern sowohl bei dem Umsatz als auch den Gewinnzahlen höher als erwartete Zahlen lieferte. Zudem hob das Unternehmen die Gewinnprognosen für die nächsten Quartale an. Der für seine gelb-grün gefärbten Traktoren bekannte Konzern steigerte seinen Umsatz um 11% auf 13,4 Mrd. $. Der erwirtschaftete Gewinn konnte hingegen um 17% auf 2,1 Mrd.$ gesteigert werden. Laut Deere sei der Ansprung beim Gewinn auf die inflationsbedingten Preissteigerungen zurückzuführen. Auf der anderen Seite belasteten höhere Produktionskosten, Lieferengpässe, steigende Ausgaben für Forschung und Entwicklung für die elektrifizierten und automatisierten Traktoren der nächsten Generation das Betriebsergebnis. CEO C. May zeigte sich zuversichtlich und verkündete eine Anhebung der Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2022 auf 7 bis 7,4 Mrd. $ an. Trotz der zuletzt gemischteren Quartalszahlen befindet sich John Deere weiter auf Wachstumskurs und kann zukünftig von seiner starken Preissetzungsmacht weiter profitieren.

Events in dieser Woche

Am Dienstag erhalten wir Zahlen zur Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes (Gesamtindex) aus China im Mai. Es wird ein Anstieg von 42,7 auf 48,8 erwarte. Außerdem bekommen wir Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosenquote in Deutschland im Monat Mai. Die Arbeitslosenquote liegt wie im April weiterhin bei 5,0%. Am Mittwoch erhalten wir eine Zinsentscheidung von der Bank of Canada. Es wird eine Anhebung des Leitzinses im Juni um 0,5% auf 1,5% von den Analysten erwartet. Zusätzlich veröffentlicht die USA das Beige Book, welches Auskunft über die aktuelle konjunkturelle Lage der US-amerikanischen Wirtschaft gibt. Am Donnerstag erhalten wir Zahlen zur Entwicklung der Lohnstückkosten in den USA im Q1. Die Lohnstückkosten sind in den USA im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,6% gestiegen. Zum Wochenschluss am Freitag bekommen wir dann noch Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosenquote in den USA im Mai. In den USA wird im Mai ein Rückgang von 3,6% auf 3,5% prognostiziert.

Am Dienstag legen di US-amerikanischen Technologieunternehmen Salesforce und HP-Zahlen vor. Am Mittwoch folgt zudem die Memestock Gameplay. Am Donnerstag präsentieren uns das für seine Cyberservices bekannte Crowdstrike, Sporthersteller Lululemon und das Cybersecurity Unternehmen Okta ihre Quartalszahlen.