Market-RoundUp / KW49 /  06.12.2022

Market-RoundUp KW49/ 2022

DAX und Co. / Meta ex. Facebook

Dustin Klass
Lesezeit: 6 Minuten

unsere heutigen Themen sind:

  • Covid-Proteste in China
  • Zu gute Arbeitsmarktzahlen
  • Meta und das Metaverse

Alphabet nutzt seine starke Marktstellung im Bereich der Suchmaschinen, um kleinere und zukunftsträchtigere Bereiche auszubauen und zu optimieren wie zum Beispiel die Google Cloud. Das Cloudgeschäft Alphabets ist eines der zukunftsträchtigen Bereiche des Unternehmens und erzielt aktuell knapp 7% des Umsatzes. Die Google-Cloud-Plattform (GCP) zählt neben AWS (Amazon), Azure (Microsoft) zu den größten Public Cloud Anbietern weltweit. Die Plattform bietet ihren Kunden über 100 Services, welche von den unterschiedlichsten Hosting-Services für Computing, über Storage bis hin zur Anwendungsentwicklung gehen.

Dow Jones: +0,2%
Dow Jones: -3.2%
Dow Jones: -3.2%

Markt-Entwicklung letzte Woche

Deutschland

DAX: -0,8%

Auf Wochensicht verlor der Deutsche Aktienindex 0,8%.

US-Märkte

S&P 500: -2,9%

Dow Jones: -2,5%

Nasdaq 100: -2,8%

 

Auf Wochensicht lagen die wichtigsten US-amerikanischen Indizes deutlich im Minus. Der breitgefasste S&P 500 verlor 2,9%, der techlastige Nasdaq 100 notierte 2,8% und der 30-Werte umfassende Dow Jones büßte 2,5% ein.

Asien

Hang Seng: 3,6%

Nikkei 225: 0,5%

Auf Wochensicht legte der Hang Seng 3,6% zu und der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg ein halbes Prozent.

News der Woche:

Aktie: Meta ex. Facebook

ISIN: 30303M1027

Meta Plattforms (ehem. Facebook) ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, welches es seinen Nutzern ermöglicht, sich über seine verschiedenen sozialen Netzwerke miteinander in Verbindung zu setzten. Gegründet wurde das Unternehmen unter dem Namen Facebook von dem jetzigen CEO Mark Zuckerberg und einigen Kommilitonen während des Studiums in Harvard. Über die letzten Jahre kaufte sich das Unternehmen die Plattformen Instagram und WhatsApp hinzu und hat in seinen „Family of Apps“ 3,71 Milliarden monatliche Nutzer. 

Die Umsätze Meta‘s begrenzen sich zum größten Teil auf Werbung. Dabei analysiert das Unternehmen die Nutzer auf seinen Plattformen und spielt ihnen personalisierte Werbung vor. Unternehmen können mithilfe Meta‘s ihre Werbung bestimmten Zielgruppen präsentieren und diese in Echtzeit auswerten, um Optimierungen durchzuführen. Durch die personalisierte Werbung und Analyse der Kunden kann ein Unternehmen seine Werbemittel effizienter einsetzen und seine Konversionsrate erhöhen. 

In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2022 erwirtschaftete das Unternehmen knapp 99 % seiner Umsätze mit Werbung. Diese Werbung wird zum größten Teil auf den Plattformen Instagram und Facebook geschaltet. WhatsApp wird momentan nur zum Erfassen von Daten genutzt, jedoch nicht monetarisiert. Das Unternehmen arbeitet jedoch an Features wie Zahlungsfunktionen und speziellen Funktionen, die in der Unternehmenswelt Anwendung finden könnten. 

Seit Jahren versucht Meta‘s CEO Mark Zuckerberg, mit der Entwicklung eines eigenen Endgerätes, unabhängiger von Unternehmen wie Apple und Samsung zu werden und die Daten seiner Nutzer über ein eigenes Gerät zu erfassen. Eine Möglichkeit sieht der CEO in einer selbst entwickelten VR-Brille, mit der auf das eigene Metaverse zugegriffen werden kann. Im Geschäftsbereich „Reality Labs“, in dem die Forschung und Entwicklung eines Metaverses vorangetrieben wird, investierte das Unternehmen über die letzten 7 Quartale (Jan. 2021- Sep. 2022) rund 20 Mrd. $. Und auch in den nächsten Jahren müssen sich die Anleger, nach Aussagen des CEO, auf hohe Investitionen und Verluste des Geschäftsbereiches „Reality Labs“ einstellen.

Meta konnte über die letzten Jahre, auch durch den Zukauf von Instagram, seine starke Position im Werbemarkt weiter ausbauen. Die schnelle Weiterentwicklung der sozialen Netzwerke und gestiegene tägliche Nutzungsdauer unterstützen das Geschäftsmodell enorm. Über die Hälfte der Weltbevölkerung besitzen heutzutage einen Social-Media-Account und Meta kann rund 3,7 Milliarden Menschen weltweit personalisierte Werbung anzeigen lassen. Damit bieten die Plattformen des Unternehmens das größte soziale Netzwerk und machen es Werbesuchenden möglich, die Anzeigen so effizient wie möglich und so vielen wie möglich zu präsentieren. Weitere große soziale Medien sind unter anderem YouTube mit 2,5 Milliarden monatlichen Nutzern und TikTok mit einer Nutzerzahl von einer Milliarde.  

Mit den Forschungen der Reality Labs dringt das Unternehmen in eine wenig erforschte Branche ein und investiert viel Kapital, um ein neues Netzwerk in Form eines Metaverses zu kreieren und ein eigenes Endgerät zu entwickeln.  

Meta hat im dritten Quartal 2022 rund 53 % weniger Nettoumsatz erwirtschaftet. Werbetreibende reduzieren aufgrund sinkender Werbebudgets ihre Ausgaben. Neben der allgemeinen globalen Wirtschaftslage erschweren erste Unternehmen es dem Werbekonzern, die Daten seiner Nutzer zu tracken. Apple hat die App Tracking Transparency mit IOS 14.5 im Jahr 2021 eingeführt, Apple Nutzer können damit selbst entscheiden, ob die das Tracken der Daten auf ihren Geräten zulassen wollen und werden vor erstmaliger Nutzung einer App nach einer Einwilligung gefragt. Damit sperrt Apple den Zugang zu den erhobenen Daten und stört dabei das Geschäftsmodell von Meta nachhaltig.  

Um gegen diese Abhängigkeit von fremden Endgeräten vorzugehen, liegt es im Interesse des Unternehmens ein eigenes Gerät auf den Markt zu bringen, um die Nutzerdaten aus erster Hand zu gewinnen. Wie ernst es dem Management dabei ist und in welche Richtung sich der Konzern in Zukunft entwickeln will, verdeutlichte der Namenswechsel im Jahr 2021, aus Facebook wurde Meta. Das Unternehmen will Vorreiter bei der Entwicklung eines eigenen Metaversums sein und die nächste große Plattform erschaffen. Aktionäre müssen sich nach Aussage des CEO in den nächsten Jahren auf herbe Verluste in dem Geschäftsbereich Reality Labs einstellen. Denn auch in den nächsten Jahren sollen große Teile der Finanzüberschüsse des Werbegeschäftes in die Entwicklung eines Metaversums und dem dazugehörigen Endgerät investiert werden.  

Je nachdem, ob das fertige Produkt der Reality Labs Anwendungen in der Gesellschafft findet oder nicht, könnte dieses das Geschäft des Unternehmens nachhaltig verändern oder zu einem Milliardenfehler werden.