Market-RoundUp / KW7 / 14.02.2023
Market-RoundUp KW7/ 2023
Dustin Klass
Lesezeit: 6 Minuten
unsere heutigen Themen sind:
- Wie viele Zinsschritte erwarten uns noch?
- Earning-Season
- Ein Blick in die Welt des Musikstreamings
Alphabet nutzt seine starke Marktstellung im Bereich der Suchmaschinen, um kleinere und zukunftsträchtigere Bereiche auszubauen und zu optimieren wie zum Beispiel die Google Cloud. Das Cloudgeschäft Alphabets ist eines der zukunftsträchtigen Bereiche des Unternehmens und erzielt aktuell knapp 7% des Umsatzes. Die Google-Cloud-Plattform (GCP) zählt neben AWS (Amazon), Azure (Microsoft) zu den größten Public Cloud Anbietern weltweit. Die Plattform bietet ihren Kunden über 100 Services, welche von den unterschiedlichsten Hosting-Services für Computing, über Storage bis hin zur Anwendungsentwicklung gehen.
Markt-Entwicklung letzte Woche
Deutschland
DAX: -0,1%
Auf Wochensicht legte der Deutsche Aktienindex 2,7% zu auf 15.746 Punkte.
US-Märkte
S&P 500: -0,7%
Dow Jones: -0,1%
Nasdaq 100: -1,3%
Nach den deutlichen Kurszuwächsen schlossen die US-Börsen auf Wochensicht negativ. Der breitgefasste S&P fiel 0,7% auf 4.090 Punkte, der Dow Jones notierte 0,1% tiefer bei 33.869 Punkten und der techlastige Nasdaq 100 verzeichnete ein Minus von 1,3%.
Asien
Hang Seng: -0,7%
Nikkei 225: -0,3%
Auch die asiatischen Börsen schrieben auf Wochensicht rote Zahlen. Der Hang Seng notierte 0,7% tiefer und verließ den Handel am Freitag bei 21.190 Punkten. Der Nikkei 225 fiel um 0,3% auf 27670 Punkte.
News der Woche:
Aktie: Spotify
ISIN: LU1778762911
Spotify ist ein schwedischer Audio-Streaming-Dienst. Das Unternehmen hat aktuell rund 489 Mio. aktive Nutzer im Monat, von denen rund 42 % zahlende Kunden sind. Spotify wurde 2006 vom heutigen CEO Daniel Ek, als Antwort auf die vorherrschende Piraterie in der Musikbranche, gegründet. Damals war das Unternehmen ein Pionier der Branche und andere Unternehmen wie Apple, Amazon oder Deezer orientierten sich an dem Freemium-Geschäftsmodell von Spotify. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 7.000 Mitarbeiter und bietet seinen Streaming-Dienst in über 184 Ländern an.
Aus der unternehmerischen Sicht ist Spotify, in Bezug auf die Branche, in der es agiert, deutlich im Nachteil. Die Musikindustrie wird von wenigen großen Plattenlabels und Vertriebsunternehmen dominiert. Dabei sind Labels wie Universal Music, Sony Music und Warner Music im Besitz der Rechte von den weltweit erfolgreichsten Künstlern. Spotifys Geschäftserfolg hängt weitestgehend von den Verhandlungen mit den Labels ab.
Spotify arbeitet mit einem Freemium-Modell. Jeder Nutzer kann die grundlegenden Dienstleistungen des Unternehmens kostenlos nutzen. Um jedoch Zusatzfunktionen und anzeigenfreie Musik zu hören, müssen Nutzer in das Premiummodell, wofür rund 10 € anfallen, wechseln. Spotify nutzt die Möglichkeit kostenlos Musik zu hören als Kundenmagnet um die Kunden später in die Premiummitgliedschaft zu konvertieren. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Spotify rund 87% seiner Umsätze mit den Premium-Abonnements. Die übrigen Umsätze entfielen auf Werbeumsätze aus dem Freemium-Modell.
Im letzten Geschäftsjahr konnte Spotify, trotz des schwierigen Marktumfeldes, seine Nutzerzahlen in jedem Quartal steigern und im Q4 lagen diese rund 20 % über dem Vorjahr. Und auch der Umsatz wurde stetig erhöht und lag im letzten Quartal 2022 mit 3,17 Mrd. $ rund 19 % über dem Vorjahr. Doch trotz der steigenden Umsätze und einer wachsenden Mitgliederschaft, weitet sich der Verlust des Unternehmens aus. Über das letzte Geschäftsjahr verschlechterte sich die Verlustmarge von +4 % im Q1 auf -9 % im Q4. Wobei es sich bei dem ersten Quartal, auch in den vergangenen Jahren stets um das beste des Jahres handelte. Auf das Gesamtjahr kommt das Unternehmen auf eine negative Marge von -4 %, im Jahr 2021 lagen diese bei knapp unter 0 % und 2020 bei -7 %. Das Problem von Spotify sind die immens hohen Kosten, die anfallen. Diese werden stark getrieben von den sogenannten Royalties, die das Unternehmen für die Musikrechte an Künstler und Labels zahlt, um deren Musik auf seiner Plattform anbieten zu können. Die Künstler bezahlt das Unternehmen über die erreichten Streams, dieser Kostenanteil wächst also mit dem Erfolg des Unternehmens weiter an. Über die letzten Jahre machen die Umsatzkosten immer rund 75 % des Umsatzes aus und ließen dem Unternehmen wenig Kapital, um zu arbeiten. So kommt das Unternehmen bei moderaten Kosten für Research and Development (12%), Sales & Marketing (13%) und General Administrative (6%), stets auf eine negative Marge.
Spotify ist sich dieser Abhängigkeit vom Musikgeschäft, den Musiklabels und den Einnahmen durch Premiumnutzer bewusst. Das Unternehmen will sich in Zukunft stärker auf das Werbegeschäft und alternative Audioformen wie Podcasts konzentrieren. Des Weiteren wurden in der derzeitigen „Entlassungswelle“ bereits 600 Mitarbeiter entlassen, um die beeinflussbaren Kosten zu reduzieren. Dass das Geschäftsmodell von Spotify profitabel sein kann, zeigt das Unternehmen über die letzten 3 Jahre in den jeweiligen ersten Quartalen.