Die Hintergründe zu Coca-Cola

"There is no limit to what a man can do or where he can go, if he doesn´t mind who gets the credit"

ISIN: US1912161007
NYSE: KO

Das Softdrink-Imperium ist benannt nach den zwei ursprünglichen Hauptbestandteilen der Coca-Cola:  Cocain+ Colanut. Das bekannteste Beverage ist ursprünglich als Medikament gegen Magen- und Kopfschmerzen sowie gegen andere Leiden und Süchte gedacht.

Überblick zu Coca-Cola

  1. Koffein-Limo als Wegbereiter der Werbung
  2. Let it snow- Ein beliebtes Allheilmittel und sein Vertrieb
  3. Coca Cola auf Erfolgsmarsch- Eroberung der Welt
  4. Erschließung der Märkte und Gegenwind: Kritik an der CCCompany
  5. Cocakolonisierung durch westliches Soda-Imperium
  6. "Life is better with coke"
  7. Kernpunkte - Coca-Cola

Koffein-Limo als Wegbereiter der Werbung

Mittlerweile ist die aus einem Franchise-Sirup entstandene Koffeinlimo das weltweit meistvertriebene Einzelprodukt. Und Vorreiter für erfolgreiches Marketing.

Werfen wir einen Blick in die Historie der amerikanischen Dope-Limo.

Let it snow- Ein beliebtes Allheilmittel und sein Vertrieb

Coca Cola wird von dem Pharmazisten und Oberstleutnant John Stith Pemberton erfunden, nachdem er schwerverletzt und morphiumsüchtig den Bürgerkrieg überlebt. Um die dort erhaltenen Kampfwunden und damit verbundenen Schmerzen zu überstehen, wird ihm Morphium verabreicht. Als Mediziner kommt er leicht an Drogen, wodurch er die Sucht zurück zuhause in Atlanta fortsetzen kann.

Glücklicherweise hat er 1855 bereits vor dem Krieg viele Produkt-Ideen und stets Medikamente für seinen Drogerieladen zusammengebraut. Nun präsentiert sich ihm eine neue Mission: Nämlich die, für sich und die anderen Kriegsveteranen eine schmerzlindernde und belebende Alternative zu kreieren, die zudem von der Morphiumsucht befreit.

Zur damaligen Zeit sind Drinks mit Heilwirkung sehr gefragt und in Apotheken und feineren, sogenannten Soda-Bars angeboten. Besonders beliebt ist speziell der „Vin Mariani“ (ein kokainhaltiger Tonic-Wein), der auch vom einstigen Papst, Politikern und Poeten hochgelobt und als Energie-Booster angesehen wird. Der historische Vorläufer von Cola scheint auch die Rezeptur für ebendiese inspiriert zu haben: Pemberton erschafft einen Sirup, der neben der koffeinhaltigen Kola-Nuss auch kokainhaltige Blattsubstanzen des Koka-Strauches enthält. Die luststeigernde Damiana-Pflanze (als Tonikum), Wein sowie Gewürze runden das Rezept ab. „Pembertons French Wine Koka“ kommt auf den Markt. Kurz darauf folgt die Prohibition, wodurch eine Alternative für das alkoholhaltige Getränk her muss. Um den durch den Wein-Verlust nun vorerst bitteren Geschmack und die blassere Farbe auszugleichen, fügt Pemberton nach längeren Brau-Versuchen noch Karamell, Kräuter, Fruchtöle, Zucker und Gewürze aus aller Welt hinzu. Aus der ursprünglich als Medizin gedachten Coke wird ein massentaugliches Erfrischungsgetränk und das Geschäft boomt nach Entfernen des Alkohols. Nun ist es auch für Kinder genießbar. Zu der Zeit ist -anders als heute- Kokain salontauglich weit verbreitet, wird teils als Schmerzmittel verwendet und darf legal konsumiert werden.

  

-> Ein österreichischer Pharmazeut der Neuzeit vermutet, dass bis zur Gesetzesänderung mit resultierendem Kokain-Verbot 1903 in einem Liter Cola rund 250mg Kokain enthalten gewesen seien. Dies entspräche umgerechnet etwa der zehnfachen Dosis einer geschnupften Rauscheinheit.

Zwischenzeitlich wird mit drei Geschäftsmännern die „Pemberton Chemical Company“ gegründet.

Aus der Hand eines neuen Partners sowie Buchhalters, Frank Robinson, soll der charakteristische geschwungene Namens-Schriftzug stammen. Sowie das auf wirtschaftliche Flauten bezogene Zitat: „The loss was to be expected since the business was new.“

1886 wird der braune Sirup, gemischt mit Wasser und wahlweise zusätzlichem Fruchtsirup, in Soda-Bars zunächst glasweise verkauft. Der Legende nach soll dem Cola-Sirup versehentlich hinzugefügtes kohlensäurehaltiges Wasser bei den Konsumenten für Begeisterung gesorgt haben.

1888 lässt sich auch der raffinierte Geschäftsmann Asa Candler von der Dope-Limo verzücken, nachdem er sie probiert. Er ist überzeugt, dass selbst nach einmaligem Cola-Genuss andere genauso begeistert wären. Angetan von dem Potential kauft er für 2300 Dollar die Rechte an Coca Cola. Um die Bekanntheit zu steigern, werden besonders an die gutbetuchten Stammkunden Coupons für ein Gratisgetränk verteilt. Der zu dem Zeitpunkt bereits erkrankte Pemberton tritt zwei Drittel der Anteile von Coca Cola an Asa ab. Das andere Drittel geht an seinen einzigen Sohn, Charles Pemberton. Candler als geschicktes Marketing-Genie hat zuvor aus seiner Apotheke einen florierenden Großhandel gemacht und möchte Coca Cola auf Erfolgswege führen. Er etabliert mehr und mehr das Franchisesystem indem er Sirup an Händler vertickt, welche ihn wiederum selber verwenden und vermengt als Getränk anbieten dürfen. Den Durchbruch bekommt Pemberton kaum mit: Erst erliegt er seinem Leiden, zwei Jahre später stirbt auch sein Sohn. Nun hat Asa freie Bahn und holt anschließend seinen eigenen Sohn Howard mit an Bord. Um sich von Nachahmern abzuheben, wird die Cola mittlerweile auch fertig zubereitet in den Cola-typischen bauchigen Glasflaschen vertrieben, deren Form von einer Kakaobohne inspiriert wurden. Die Firma wird 1919 für 25 Mio. USD an die Unternehmer Ernest Woodruff, dessen Sohn Robert Woodruff und W.C. Bradley verkauft. Die Übernahmezeit ist durch hohe Zuckerpreise, Markenschutz und Abfüllverträge herausfordernd. Es kommt zu einem Fall des Coke-Börsenkurses. Robert Woodruff folgt daraufhin den Bitten seines Vaters und kommt nach Atlanta zurück um die Coca Cola Company zu führen. Unter seiner Leitung geht das Geschäft durch die Decke. Abläufe werden geändert, stets soll die gleiche Qualität und Geschmack gesichert sein. Robert hat das hohe Ziel, Cola überall in „Armlängen-Reichweite zur Verfügung zu stellen“ -was ihm größtenteils gelingt. Offensichtlich selbst am Nordpol: Sogar der Weihnachtsmann wird für Coca Cola 1931 von Haddon Sundblom neu designt und als pausbäckiger Mann in ein rot-weißes Gewand gesteckt. Somit wird auch das heut weltweit von ihm vorherrschende Bild verbreitet und in den Köpfen der Menschen verankert.

 

Coca Cola auf Erfolgsmarsch- Eroberung der Welt

Es wird ein Standard-Sixpack eingeführt, damit die Flaschen einfacher transportiert werden können. Coca Cola ist auf Erfolgsmarsch. Wortwörtlich.

Im Zweiten Weltkrieg und zur NS-Zeit(1939-1945) wird Coca Cola als ein limonadenförmiges „Durchhaltegarant“ gesehen. 1941, einige Wochen nach dem Angriff auf Pearl Harbour, erklärt Coca-Cola-Präsident Robert Woodruff öffentlich: „Sorgt dafür, dass jeder Mann in Uniform seine Flasche Coca-Cola für fünf Cent erhält, egal, wo er ist und was immer es kostet.“ Soldaten sollen nahezu überall die energetisierende Coke erhalten können und höchstens besagten Nickel zahlen müssen. Als kriegswichtiges Gut von der Zuckerrationierung ausgenommen, werden Getränke für die Kampftruppen produziert. Coca-Cola Colonels werden entsandt und schließlich auch außerhalb von Amerika Cola-Fabriken errichtet. Die zweite Produktionsstätte der Company befindet sich tatsächlich in dem – damalig sonst weniger für seine Offenheit bekannten-Nazi-Deutschland. Die zur braunen Gesinnung farblich passende Brause findet reißenden Absatz und wird auf Propaganda-Veranstaltungen serviert. 1940 sorgen Rohstoffknappheit und Einfuhrverbote des Cola-Sirups in Germania für die Geburtsstunde der Fanta, die als fantastische Alternativlimonade (zunächst aus Fruchtfasern und Molke) angeboten wird. Ein weiterer Meilenstein für das Unternehmen.  Die Coca-Cola-Company wird als heimlicher Gewinner des Krieges gesehen, da sie weltweit nicht nur Patrioten auf sich aufmerksam machen und von sich überzeugen kann. Als Nebeneffekt der Gefechte ist auch ein Marketing-Coup hervorgegangen. Global kann sie erworben und dadurch ein gewisses Heimatgefühl erzeugt werden. Somit hat sich Woodruffs Mission weitestgehend bewahrheitet: Es darf auf der Erde keine geographischen und kulturellen Breitengrade geben, die nicht an den Segnungen von Coca-Cola teilhaben.“  Bis dato wird Cola weltweit vertrieben, einzig in Nordkorea, Burma und auf Kuba darf der „American Way of life“ nicht zelebriert geschweige denn in Coca-Cola-Form verkauft werden. Nach Kriegsende werden andere Märkte erobert. 1960 wird mit den Minute-Maid-Säften ein anderes Beverage-Feld ohne Kohlensäure erschlossen. Besagte Säfte machen ein Drittel des Saftumsatzes der USA aus. Hunderte neue Produkte entstehen und erweitern das Portfolio. 1982 wird die Diet Coke eingeführt. Drei Jahre später die Coke II/ New Coke mit neuer Rezeptur, welche sich geschmacklich am Mitbewerber Pepsi orientiert. Prompt fallen die Verkaufszahlen und Aktienkurse. Aufgrund mangelnder Begeisterung der Konsumenten, wird die neue Coke nach einigen Wochen vom Markt genommen und durch die ursprüngliche Coke ersetzt. Die zwei größten und jahrzehntelangen Konkurrenten ihrer Sparte, Coca-Cola und Pepsi, schließen sich kurzzeitig zusammen. Und zwar 2012, als New Yorks damaliger Bürgermeister den zuckerhaltigen Getränke-Konsum einschränken möchte. Der sogenannte Soda-Ban, der den Verkauf großer Softdrink-Becher untersagt, wird nach kurzer Zeit zerschlagen. Mit Erfolg- so darf zumindest der heutige weiße Hauptbestandteil weiterhin in der braunen Soda in jeglicher Cup-Größe verkauft werden.

Erschließung der Märkte und Gegenwind: Kritik an der CCCompany

Auch wenn es Zuckeralternativen gibt, sieht sich Coca Cola zusätzlich zu Gesundheits- und Fettleibigkeits-Diskussionen mit anderen Herausforderungen konfrontiert: Wasserreserven-, Umwelt- und Meeres-Schutz, um nur einige zu nennen. In Indien soll durch die Produktionsstätten der Grundwasserspiegel gesunken sein. Selbst in Afrika wird stets Wasser entnommen. Einwohner betroffener Länder klagen, dass Coca Cola mehr nähme als gäbe.

Der Plastikmüll der CCC soll für 1 % der weltweiten Plastikmüllproduktion verantwortlich sein. Womit CocaCola einer der größten Plastikverschmutzer überhaupt wäre. CC möchte dem entgegenwirken und beispielsweise seine Vio-Wasser-Flaschen langfristig aus recyceltem Material anbieten. Generell kostet 2021 das PET-Rezyklat pro Tonne bis zu 500 Euro mehr als neues PET. Der zwischenzeitliche Ölpreisverfall machte neue fossile Kunststoffe noch billiger. Bislang hat die CCC sich stets geschäftig Situationen angepasst und bietet über 3500 verschiedene Produkte in über 200 Ländern an.

Cocakolonisierung durch westliches Soda-Imperium

Robert Woodruff der auch als Philantrop bekannt war, hat ein Softdrink Imperium geschaffen. Und das obschon „die Militärschule die einzige sei, die er je absolviert habe“.
Heute ist aus der ursprünglich als Medikament gedachten Cola ein massentaugliches Erfrischungsgetränk geworden. Welches Sinnbild für den American Way of Life und generell einen westlichen Lifestyle ist. So einflussreich, dass von einer Cocakolonisierung die Rede ist.

"Life is better with coke"

Zugleich inszeniert sich Coca Cola als weltoffener Botschafter des Friedens und traditioneller Garant für Happiness. An die Ursprünge erinnert lediglich noch der in den USA gebrauchte Spitzname. (In diesem Sinne)
„Life is better with coke“

 

 

Kernpunkte -

  • Gründung und Markterschließung :

    Coca Cola wird von dem Pharmazisten und Oberstleutnant John Stith Pemberton erfunden, nachdem er schwerverletzt und morphiumsüchtig den Bürgerkrieg überlebt. Ursprünglich als schmerzlinderndes und belebendes Allheilmittel gedacht, wird der Sirup vermengt mit Wasser zu einem beliebten und salontauglichen Erfrischungsgetränk. Aufgekauft von dem Geschäftsmann Asa Candler wird die Limonade durch geschicktes Marketing und Franchise-Vertrieb immer bekannter. Als Robert Woodruff zusammen mit zwei weiteren Unternehmern die Company kauft, sorgt er für weltweite Etablierung, selbst zu Kriegszeiten. Sein hohes Ziel, Cola überall in „Armlängen-Reichweite zur Verfügung zu stellen“ gelingt größtenteils.

  • Schneeballeffekt- Verbreitung und innovatives Marketing:

    Coca Cola hat sich stets den Gegebenheiten angepasst. Von einem ursprünglich kokain-und alkoholhaltigen Getränk hin zu einer gesellschaftstauglichen energetisierenden Limonade, hat Coke die Prohibition sowie Kriege überstanden und diese eher als Chance zur weiteren Entwicklung und Ausbreitung gesehen. Coca Cola wird oft als Vorreiter geschickter Werbung gesehen, da aktuelle Gegebenheiten genutzt werden. Auch die Verbreitung von Gratis-Coupons, tragbaren Sixpacks, Sirup-Franchise sowie des vorherrschenden Weihnachtsmann-Bildes sollen auf das Konto der braunen Brause gehen.

  • Globaler Vertrieb und Herausforderungen : :

    Die Coca-Cola-Company wird nahezu weltweit vertrieben und erkannt. Mitbewerber wie Pepsi liegen hinter CC zurück. Mit einem wachsenden Bewusstsein der Bevölkerung für Themen wie Schutz der Umwelt, Meere, Gesundheit, Fitness und Nachhaltigkeit, steht der große Flaschenproduzent vor einer anderen Herausforderung. Andererseits hat das Unternehmen bereits andere Hürden gewieft zu seinem Vorteil genutzt und könnte auf Plastikalternativen und Glasflaschen zurückgreifen. Zudem werden neben der zuckerhaltigen Limonade ebenso Light-Produkte, Wasser, Tees und nach der Übernahme von Minute-Maid auch Säfte angeboten. Gerade letzterer ist ebenfalls bereits fest auf dem Markt etabliert.

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